Scan-Cars für Parkraumüberwachung
Hightech-Fahrzeuge sollen künftig bei der Kontrolle der Parkbestimmungen unterstützen und vor allem in weitläufigen Randbezirken zum Einsatz kommen. Das Begutachtungsverfahren wurde nun gestartet.
Parkraumüberwachung wird weiter digitalisiert und noch effektiver
Die Kontrolle der wienweiten Parkraumbewirtschaftung soll künftig durch sensorgesteuerte Fahrzeuge unterstützt werden. Für die Mitarbeiter*innen der Parkraumüberwachung (MA 67) soll dadurch die Arbeit erleichtert werden. Diese legen bereits heute im Schnitt rund 15 Kilometer pro Tag zu Fuß zurück und sind teilweise auch mit E-Bikes unterwegs. Ab Ende 2026 sollen vor allem in den großen Flächenbezirken auch sogenannte Scan-Cars zur Verfügung stehen.
Um die Überwachung der Einhaltung der Kurzparkzonen-Regelung im Wiener Stadtgebiet zu erleichtern, soll der nächste Schritt in der Erfolgsgeschichte der Wiener Parkraumüberwachung gesetzt werden. Die Digitalisierungshauptstadt Wien plant zur effizienteren Aufsicht der flächendeckenden Kurzparkzone in einem ersten Schritt den Einsatz von hochtechnologisierten Fahrzeugen, die automatisiert kontrollieren können. Eine Personalreduktion ist damit nicht verbunden. Die Fahrzeuge dienen nur zur Entlastung der Mitarbeiter*innen in den weitläufigen Randbezirken. Solche Scan-Cars sind in vielen Städten wie etwa in Amsterdam, Paris oder Prag bereits seit längerem erfolgreich im Einsatz.
Begutachtungsprozess startet
Noch in dieser Woche startet der Begutachtungsprozess für die Novellierung des Parkometergesetzes, das Grundlage für die geplanten Neuregelungen ist. Auf dessen Basis erfolgt in einem nächsten Schritt per Ausschreibung die Suche nach einem geeigneten Anbieter. Auf Wiens Straßen werden die Scan-Cars ab 2026 im Rahmen von umfangreichen Tests zu sehen sein.
Sensoren auf dem Dach scannen Kennzeichen
Der geplante Ablauf der Parkraumüberwachung mit Fahrzeugen ist identisch mit den Kontrollen der Parkraumüberwachungsorgane zu Fuß. Die Kennzeichen werden mittels optischer Zeichenerkennung (OCR – Optical Character Recognition) gescannt. Die Sensoren dafür befinden sich auf dem Dach des jeweiligen Kontrollfahrzeugs. Der Kennzeichentext wird in ein maschinenlesbares Textformat umgewandelt und mit der verknüpften Datenbank abgeglichen. Eine weitergehende Speicherung der Daten im Hintergrund findet wie beim bestehenden System nicht statt. Die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen ist somit gewährleistet.
Verstöße werden manuell geprüft
Jeder digital festgestellte, potenzielle Verstoß wird von den Organen der Parkraumüberwachung vor Ort gesondert endüberprüft. Erst nach Überprüfung durch eine*n Mitarbeiter*in, ob tatsächlich ein Vergehen besteht, wird eine Beanstandung durchgeführt. Die deutlich sichtbaren Sensoren der Kamerafahrzeuge sensibilisieren die Verkehrsteilnehmer*innen zusätzlich auf die Abgaben-Entrichtung und wirken somit auch präventiv. Ein positiver Nebeneffekt, der mehr Fairness bei der Nutzung der Parkplätze in der 2-Millionen-Stadt bringt.
Flächendeckendes Parkpickerl: Eine Erfolgsgeschichte
Die Einführung der flächendeckenden Parkraumüberwachung im März 2022 war ein Meilenstein für den Klimaschutz in der Millionenstadt Wien. Der Auto-Pendlerverkehr konnte reduziert und neue Flächen im öffentlichen Raum geschaffen werden. Der Anteil der Fahrzeuge ohne Wiener Kennzeichen sank um bis zu 89 Prozent. Die Stellplatz-Auslastung ging stellenweise um bis zu 68 Prozent zurück. Die freigewordenen Flächen nutzt die Stadt Wien, um neue Radwege und Grünflächen zu schaffen. Prominentes Beispiel ist die große Radwegoffensive in der Donaustadt, in Floridsdorf und auch in Liesing, wo derzeit überall attraktive Radverbindungen entstehen. In Hietzing wiederum wird aktuell die Altgasse attraktiviert und begrünt und in Floridsdorf wurde die Schleifgasse begrünt – von den freiwerdenden Flächen profitieren alle Wiener*innen.