Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Die Kanalnetzsteuerung von Wien Kanal

Abwasserbewirtschaftung 4.0

Küche, Badezimmer, Autowäsche – oder einfach nur durch Regen: In Wien fließt rund um die Uhr Wasser die Kanäle entlang. Schon bei Schönwetter sind es eine halbe Milliarde Liter Abwasser pro Tag, bei Starkregen ein Vielfaches davon. Damit wir von diesem Abwasser in unserem täglichen Leben so wenig wie möglich mitbekommen, ist in Wien ein ausgeklügeltes System zur Kanalnetzsteuerung in Betrieb.

Vor allem in den Bereichen Steuerung und Überwachung ist ein ausgeklügeltes technisches System der Wien Kanal im Einsatz. So wurden etwa in den Rohren, in denen das Abwasser fließt, rund 100 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. So kann das Team der Kanalnetzsteuerung alle wichtigen Stellen am Leitsystem überprüfen und schnell erkennen, wenn zum Beispiel eine Wehr gewartet werden muss. Ebenso werden Daten über den Wasserstand und Regenmengen mit Sensoren erfasst und an die Steuerungszentrale übermittelt.

Unterirdische Intelligenz

Dort sind die Wiener Abwasserprofis 24 Stunden am Tag damit beschäftigt, das Kanalsystem effizient arbeiten zu lassen. Zum Beispiel werden bei Starkregen diverse Stellorgane in den Rohren genutzt, um die Wassermassen in Wiens Speicherbecken und Kanälen zurückzuhalten. Per Mausklick wird das Wasser auf intelligentem Weg durch die Kanalisation gelotst. Das verhindert Überflutungen in der Stadt und schützt die städtischen Gewässer Donau, Donaukanal, Wienfluss und Liesingbach vor Verunreinigung.

Was auch immer in der Zentrale der Kanalnetzsteuerung beobachtet und erfasst wird, kommt dank Auswertung der Daten laufenden Verbesserungen zugute. Das ermöglicht eine noch bessere Steuerung bei Ereignissen und damit eine schnellere Reaktion des Systems.

Der Weg des Wiener Abwassers

Was den Weg des Abwassers betrifft, macht sich die Wien Kanal unter anderem die geographische Lage Wiens zu Nutze. Das natürliche West-Ost-Gefälle unterstützt dabei, die Abwässer aus dem Osten Wiens in die Hauptsammelkanäle entlang der Donau und ihrer Nebenarme zu leiten.

1980 wurde am topographisch tiefsten Punkt Wiens (am Freudenauer Hafen in Wien Simmering) die Hauptkläranlage (HKA) in Betrieb genommen. Sie macht das Abfließen des Abwassers fast ohne technische Hilfsmittel möglich. Den Weg des Wassers aus dem 21. und 22. Bezirk unterstützen Pumpwerke, weil von hier aus gesehen die Donau den Fluss zur Hauptkläranlage “versperrt”.