Wie nutzen wir die digitalen Fortschritte in Wien? Wie machen wir sie allen zugänglich? Wie umgehen mit Künstlicher Intelligenz? Auf alle diese Fragen hat sich die Stadt in einem breit angelegten Entstehungsprozess Antworten gegeben. Daraus entsprungen ist die Digitale Agenda 2030. Sie setzt den Fokus auf die Verbindung von Lebensqualität und den wachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung. Die Agenda fungiert somit als wesentliche Stütze im Erreichen der Ziele der Smart Klima City Rahmenstrategie und ist der Leitfaden auf Wiens Weg zur Digitalisierungshauptstadt. Sie wurde am 1. Oktober 2024 im Innovationsausschuss des Gemeinderats beschlossen und ersetzt die Digitale Agenda aus dem Jahr 2015. Die Ausarbeitung erfolgte unter enger Einbindung der Fachwelt.

„Ziel der Digitalisierung ist es, den technologischen Fortschritt zum Wohle der Bürger*innen zu nutzen und dabei den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“, betont Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima. „Wien zeichnet sich durch eine herausragende Lebensqualität aus – und hierzu können auch digitale Technologien einen wesentlichen Beitrag leisten – etwa, indem die Menschen leichter ihre Anliegen mit der Verwaltung erledigen können oder leichter Informationen erhalten.“ Die Agenda beinhaltet daher konkrete Maßnahmen, um gezielte Verbesserungen im Alltag zu schaffen und technologische Entwicklungen unter Berücksichtigung einer sozialen Verantwortung voranzutreiben.

Ausbau der digitalen Services im Fokus

Zentraler Bestandteil der Agenda ist der Ausbau der digitalen Services für Bürger*innen. Jedes Jahr sollen neue Services auf mein.wien angeboten werden und dabei die Lebenslagen der Bürger*innen berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Geburt eines Kindes oder eine Übersiedlung. Diese Services werden personalisiert und auf die Bedürfnisse und Interessen der Bürger*innen zugeschnitten sein. „Daran muss sich eine Verwaltung 2024 messen lassen“, so CIO Klemens Himpele. „Vieles ist bereits erreicht, aber bei vielen Angeboten müssen wir noch besser werden.“

Die Digitale Agenda 2030 legt außerdem großen Wert auf die Förderung von Digitalwissen in Schulen, Berufen und Forschung. Es werden gezielte Maßnahmen zur Entwicklung von Digitalkompetenzen der Mitarbeiter*innen der Stadt umgesetzt und umfassende Weiterbildungsangebote geschaffen.

Schutz vor den Schattenseiten

Auch die Schattenseiten der Digitalisierung werden in der Digitalen Agenda behandelt. Fake News, Cyberkriminalität, Cybermobbing, Deepfakes und vieles mehr bereiten den Wiener*innen Sorgen, der Schutz vor diesen Phänomenen sind ein Schwerpunkt der Zielsetzungen. Hier wurde durch die Stadt Wien bereits eine Cybercrime-Helpline eingerichtet, die den Opfern von Kriminalität im Internet hilft. „Die Verlagerung von Kriminalität in den virtuellen Raum ist ein immer größeres Problem“ sagt dazu Stadträtin Sima. „In Wien gilt auch in der digitalen Welt: Wir lassen niemanden zurück und haben mit der Helpline eine Erstanlaufstelle für Bürger*innen geschaffen.“

Klare Grundsätze für KI

Generative künstliche Intelligenz (KI), wie ChatGPT, ist seit Monaten in aller Munde. Die Stadt Wien hat sich schon früh mit diesem und anderen KI-Themen auseinandergesetzt. Dabei gibt die Agenda beim Einsatz neuer Technologien im Sinne des Digitalen Humanismus klare Grundsätze auf Basis eines wertebasierten und verantwortungsvollen Verwaltungshandelns vor.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Förderung von weiblichen IT-Talenten. Die Stadt Wien baut bestehende Kooperationen mit der Wirtschaft weiter aus und unterstützt einschlägige Programme zur gezielten Förderung weiblicher IT-Talente.

Mit der Digitalen Agenda 2030 schafft die Stadt einen wichtigen Rahmen, um künftig die vielfachen Chancen der Digitalisierung zu nutzen, daraus resultierende Herausforderungen zu meistern und dabei auch in Zukunft stets sicherzustellen, dass auch in der digitalen Welt niemand zurückgelassen wird.

Weitere Informationen

Digitale Agenda 2030 der Stadt Wien