Cybercrime – Smartphone-Überwachung
Was tun, wenn mein Smartphone ausspioniert wird?
Das Smartphone kann schnell zum Überwachungsinstrument in einer Beziehung werden. Suchanfragen im Internet, Standort, Textnachrichten, Sprachanrufe und vieles mehr können aus der Ferne ausspioniert werden. Die Überwachung eines*einer Partner*in ist nicht nur strafbar, sondern kann auch schwerwiegende psychische Folgen für die betroffene Person haben. Es ist wichtig, die eigenen Rechte zu kennen und bei Verdacht auf Überwachung schnell zu handeln.
Handy vor Stalkerware sichern
Eine häufige Methode ist die Installation von Spionage-Apps auf dem Smartphone des*der Partner*in. Diese Apps sammeln heimlich Informationen, wie Standortdaten, Nachrichten oder Anrufprotokolle. Die dafür notwendigen Programme sind sehr einfach zu bekommen und zu installieren. Sie laufen versteckt im Hintergrund, ohne Wissen und Einverständnis der betroffenen Person. Zur Standort-Überwachung können aber auch Funktionen verwendet werden, die bereits im Betriebssystem integriert sind, wie zum Beispiel Standortfreigaben für Familien-Mitglieder.
Wesentliche Maßnahmen, um unbefugten Zugriff zu verhindern:
- Sperren des Handys: Das Handy unbedingt mit einem Passwort, das niemand sonst kennt, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung sperren, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
- Sicherheitsupdates durchführen: Immer die neuesten Sicherheitsupdates installieren, um Schwachstellen zu schließen.
- Benutzerkonten selbst verwalten: Alle Accounts und Apps sollten nur selbst eingerichtet und verwaltet werden.
- Überprüfung der installierten Apps: Regelmäßig die Liste der installierten Apps durchsehen. Unbekannte oder verdächtige Anwendungen können meist durch eine kurze Internet-Recherche abgeklärt werden.
Unterstützung im Verdachtsfall
Besteht der Verdacht, dass das eigene Smartphone überwacht wird, ist die Cybercrime Helpline der Stadt Wien eine erste Anlaufstelle. Hier erhalten Betroffene kostenlos Informationen und Handlungsempfehlungen. Allein im Jahr 2024 wurden über 1.000 Anfragen bearbeitet, darunter Fälle von Stalking, Cyber-Betrug und Phishing-Attacken.
Neben der direkten Beratung vermittelt die Cybercrime Helpline Betroffene an spezialisierte Beratungsstellen weiter, zum Beispiel den 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien. IT-Spezialist*innen von Wien Digital (MA 01) unterstützen den 24-Stunden Frauennotruf und den Verein Wiener Frauenhäuser mit technischem Know-how in komplexen Fällen von Cybergewalt im Rahmen der Kompetenzstelle gegen Cyber-Gewalt an Frauen. Die Kompetenzstelle unterstützt bei Anliegen zu Cyber-Stalking, Cyber-Mobbing oder „Hass im Netz“. Der Fokus liegt dabei auf Gewalt im Beziehungskontext.
Die Stadt Wien empfiehlt, im Verdachtsfall auch die Polizei zu informieren.