In der Klinik Floridsdorf wurde ein innovatives System eingeführt, das Patient*innen mit Sprachbarrieren hilft, sich besser auszudrücken.

Sprachprobleme, die beispielsweise nach einem Schlaganfall oder aufgrund einer künstlichen Beatmung auftreten können, stellen im Klinikalltag eine erhebliche Herausforderung dar. Diese Kommunikationsschwierigkeiten sind nicht nur unangenehm für die Patient*innen, sondern können auch die medizinische Behandlung negativ beeinflussen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde ein System entwickelt, das auf dem Prinzip der unterstützten Kommunikation basiert und speziell an die Bedürfnisse des Klinikalltags angepasst wurde.

Mit diesem System können Patient*innen auf dem Bildschirm eines Handys oder Tablets aus einer Vielzahl von Symbolen wählen, die ihre Bedürfnisse und Befindlichkeiten darstellen. Dazu gehören Basissymbole für das allgemeine Wohlbefinden, spezifische Bedürfnisse sowie eine Schmerzskala. Die Symbole sind so strukturiert, dass sie eine präzise Kommunikation ermöglichen – etwa um auszudrücken, dass man durstig ist oder Schmerzen hat.

Innovative Lösung für Verständigungsbarrieren

Grundlage für die unterstützte Kommunikation in der Klinik Floridsdorf ist die Open Source-Software Metacom. Sie unterstützt derzeit 16 Sprachen und eine Vielzahl an Symbolen, die jederzeit erweitert werden können.

Die Web-Applikation ist plattformunabhängig und funktioniert auf Computern, Tablets und Smartphones. Die Web-App benötigt keine aktive Internetverbindung. Ein QR-Code ermöglicht es, die Anwendung auch nach dem Spitalsaufenthalt weiter zu nutzen, um Patient*innen zu Hause optimal zu unterstützen.

Wien Digital (MA 01) übernahm die technische Überprüfung der Software, koordinierte die Beschaffung der Geräte sowie die zentral gesteuerte Ausrollung und Installation der Software in der Klinik Floridsdorf. Dabei wurde besonders auf die Einhaltung von Datenschutz- und IT-Sicherheitsrichtlinien geachtet.

Zukunftsvision: Inklusive Kommunikation im Gesundheitswesen

Das Pilotprojekt auf der neurologischen Abteilung und in der Notaufnahme wurde Ende 2024 erfolgreich abgeschlossen. Die unterstützte Kommunikation wird nun flächendeckend in der Klinik Floridsdorf implementiert. Auch der Einsatz auf Monitoren des Patient*innen-Infotainments wird getestet, um die Kommunikation weiter zu verbessern. In Zukunft wird auch eine Ausrollung auf weitere Kliniken des Wiener Gesundheitsverbunds geprüft.