Auszeichnung für KI der Stadt Wien
WienKI gewinnt EU Public Sector Tech Watch Best Cases Award 2025
Die Stadt Wien wurde für die WienKI mit dem renommierten Public Sector Tech Watch Best Cases Award in der Kategorie Government‑to‑Government (G2G) ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt den ganzheitlichen Ansatz, künstliche Intelligenz verantwortungsvoll, sicher und Nutzer*innen-orientiert in der Verwaltung zu etablieren.
Eine offizielle Zertifikatsverleihung fand im Rahmen der SEMIC 2025 Conference am 25. und 26. November 2025 in Kopenhagen statt. Dort stellten Vertreter*innen der Stadt Wien die WienKI vor internationalem Publikum vor.
v.l.n.r.: Stefanos Kotoglou (EU Kommission), Johannes Pfaundler-Spiegel (BSA), Benedikt Schraik (CTO – MD-OS PIKT), Aslihan Bozatemur-Akdağ (LAbg/GR), Michel Seehuber, (MA 01), Jakob Knapp (MA 01) und Luca Tangi (EU Kommission)
SEMIC ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die darauf abzielt, die semantische Interoperabilität zwischen vernetzten E‑Government‑Systemen zu fördern.
Über die WienKI
WienKI ist die zentrale KI‑Plattform der Stadt Wien, die Mitarbeiter*innen regulierten, niedrigschwelligen Zugang zu generativen KI‑Funktionen bietet. Ziel ist nicht allein technischer Fortschritt, sondern die Modernisierung von Arbeitsprozessen unter Einhaltung rechtlicher Vorgaben (EU AI Act, DSGVO, EU Data Act) und die Stärkung der digitalen Souveränität der Stadt Wien.
Funktionen:
- KI‑Assistenz: Interaktion mit verschiedenen Sprachmodellen (unter anderem OpenSource‑Modelle), Vorlagen für Formulierungen, Textzusammenfassungen sowie „bring your own content“ zum Einbinden von Dokumenten. System‑Prompts und genutzte Prompts sind offen einsehbar, um Transparenz zu gewährleisten.
- Knowledge Databases: Kuratierbare Wissenssammlungen, semantische Suche, „Smart Info“ zum Teilen von Informationen, automatische Anonymisierungsoptionen und die Möglichkeit, mehrere Quellen gleichzeitig zu befragen.
- Generative Suche: Periodische Indexierung interner Datenquellen (Intranet, wien.gv.at und so weiter) mit zusammenfassenden, quellverweisenden Antworten zur schnelleren Recherche.
- Bild‑Generierung und Barrierefreiheit: Nutzung von DALLE3/GPT Image 1 sowie Text‑zu‑Sprache und Sprache‑zu‑Text in über 100 Sprachen.
Akzeptanz
Betriebs- und Nutzungszahlen belegen die Akzeptanz:
- über 2.500 aktive Nutzer*innen
- 70.000 freigeschaltete Accounts
- mehr als 104.000 Chats
- rund 292 Millionen verarbeitete Tokens
- über 14.000 Dokumente in Wissensdatenbanken
- Community mit etwa 1.600 Mitgliedern, die regelmäßige Schulungs‑ und Austauschformate nutzt
Einführung in der Wiener Stadtverwaltung
Die WienKI wurde von der Abteilung Wien Digital (MA 01) technisch aufgebaut und in Zusammenarbeit mit anderen Magistratsabteilungen produktiv eingeführt. Die Lösung basiert auf einer hybriden Enterprise‑Architektur (Azure RedHat OpenShift plus On‑Premises OpenShift) mit verschlüsselten Datenablagen und standardisiertem Usermanagement. Diese Architektur ermöglicht flexible Deployment‑Entscheidungen (Datenschutz, Verfügbarkeit, Latenz) und eine schnelle Rollout‑Fähigkeit.
Weitere Aspekte der Umsetzung:
- Governance: Entwicklung eines rechtlichen Rahmens, AI‑Kompass, AI‑Kompetenznetzwerk
- Weiterbildung und Community: Online-Community-Meetings und PrompTogether‑Austausch zur Befähigung von Nutzer*innen
- Interoperabilität und Skalierbarkeit: Die modulare Microservice‑Architektur erlaubt die Anbindung interner Systeme und die spätere Nutzung durch andere Verwaltungseinheiten.
- Digitale Souveränität: Hybride Deployments und verschlüsselte Datenablagen geben der Stadt die Hoheit über sensible Daten (Standort, Zugriffskontrolle) und vermindern Anbieterabhängigkeiten.


SEMIC Conference
Wienbibliothek im Rathaus (MA 9)
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Stadt Wien
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