Doktoratskolleg „Digitaler Humanismus“

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Die Stadt Wien und der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds  (WWTF) fördern die strukturierte und fächerübergreifende Ausbildung von Doktorand*innen für eine bessere digitale Zukunft. Mit dem Start des Doktoratskollegs „Digitaler Humanismus“ im Wintersemester 2024 setzte Wien ein starkes Zeichen für die interdisziplinäre Erforschung der Digitalisierung und digitaler Praktiken.

Das Doktoratskolleg ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Wien und des WWTF, über den das Programm auch gefördert wird. Die Spannweite ist einzigartig und ermöglicht eine umfassende Forschung: Die Universität Wien, die Technische Universität Wien (TU Wien) und die Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) sind mit Forscher*innen aus insgesamt 9 Fakultäten beziehungsweise Departments dabei.

Vienna Doctoral College on Digital Humanism – Doktoratskolleg „Digitaler Humanismus“

Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler:

Mit dem Doktoratskolleg investieren wir gezielt in die Zukunft der Forschung und in die Ausbildung von Wissenschaftler*innen, die die gesellschaftlichen Implikationen der Digitalisierung kritisch hinterfragen und konstruktive Vorschläge für die künftige Gestaltung digitaler Technologien machen. In Zusammenarbeit mit dem WWTF schaffen wir eine Plattform, die Wien als führenden Forschungsstandort für Digitalen Humanismus weiter etabliert. Unser Ziel ist es, technologische Entwicklungen im Dienst der Gesellschaft voranzutreiben. Das Doktoratskolleg ist mehr als ein reines Forschungsprogramm – es ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.

Interdisziplinäre Kooperation über 3 Wiener Universitäten hinweg

Das Doktoratskolleg wird in enger Kooperation der Universität Wien, der TU Wien und der WU Wien durchgeführt. Diese Zusammenarbeit vereint die Stärken der beteiligten Universitäten in verschiedenen Disziplinen und ermöglicht es den Doktorand*innen, von diesem breiten Spektrum zu profitieren. Informatiker*innen und Technik-Expert*innen werden mit Methoden arbeiten können, die von Beginn an die soziale und ethische Dimension in die Technologie einbauen, während Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen die technischen Aspekte digitaler Technologien in der Tiefe verstehen lernen, um so gemeinsam digitale Zukunft kritisch und konstruktiv mitgestalten zu können.

Ausbildung und internationale Vernetzung

Das Doktoratskolleg finanziert 20 Doktorand*innen. Diese schließen ihr reguläres Studium an den jeweiligen Universitäten ab und erhalten durch das Kolleg Unterstützung. Zusätzlich kommen noch Doktorand*innen hinzu, die bereits in von WWTF geförderten Projekten zum Digitalen Humanismus forschen. Umgesetzt werden spezielle Formate, die den fächerübergreifenden Austausch, die Karriereentwicklung und die internationale Vernetzung fördern. Dazu gehören unter anderem Sommerschulen, Workshops und Formate, die den internationalen wissenschaftlichen Diskurs beleben. Über die Förderung erhalten die Jungwissenschaftler*innen ergänzendes Wissen, Begegnungsräume und eine Anstellung als Doktorand*innen.

Gruppe von Menschen

Hintere Reihe von links nach rechts: Pia-Zoe Hahne (PhD candidate), Marta Sabou (scientific coordinator), Peter Knees (scientific coordinator), Hanna Kern (PhD candidate), Stefan Forster (PhD candidate), Sophie Lecheler (scientific coordinator), Anna Kuprian (programme coordinator)
Vordere Reihe von links nach rechts: Alicia Schwabenauer (PhD candidate), Lena Pohlmann (PhD candidate), Kaley Burg (PhD candidate), Shahrzad Shashaani (PhD candidate), Felicia Schmidt (PhD candidate)

Hintergrund: Was ist Digitaler Humanismus?

Der Digitale Humanismus stellt die kritische Frage, wie technologische Entwicklungen verantwortungsvoll gestaltet und in Einklang mit menschlichen Werten gebracht werden können. Die zunehmende Bedeutung von Themen wie Künstliche Intelligenz, Rechte und Rechtsstaat im digitalen Zeitalter, ethikbasierte Algorithmen, wirtschaftliche Monopolbildungen und soziale Gerechtigkeit machen es notwendig, technologische Innovationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und gegen technologischen Determinismus anzutreten. Das Doktoratskolleg soll junge Wissenschaftler*innen dazu befähigen, diese Herausforderungen aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven zu bearbeiten und so einen Beitrag zur Gestaltung einer verantwortungsvollen digitalen Zukunft zu leisten.