Digitalisierung im Gesundheitsbereich: Nationale eHealth-Strategie
Die nationale eHealth-Strategie wurde am 10. Juli 2024 von Gesundheitsminister Johannes Rauch vorgestellt. Ziel dieser umfassenden Strategie ist es, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung durch den Einsatz digitaler Technologien zu verbessern.
Unter dem Leitsatz „digital vor ambulant vor stationär“ präsentierte er die Schwerpunkte für die Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Die wichtigsten Ziele umfassen den digitalen Zugang zum Gesundheitssystem und zu den eigenen Gesundheitsdaten für alle Bürger*innen sowie die Schaffung und Verbesserung von Präventions- und Versorgungsangeboten:
Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte ELGA
Mit dem Ausbau der ELGA sehen Patient*innen und Angehörige von Gesundheitsberufen die wichtigen Gesundheitsdaten auf einen Blick. Die verbesserte Verfügbarkeit dieser Daten und die Einbindung sämtlicher Befunde, Bilder, Medikamente und Vorerkrankungen soll die Diagnose-Stellung erleichtern und kann in Akutsituationen lebensrettend sein.
Ausbau der Gesundheitshotline 1450
Die Gesundheitshotline 1450 soll ab 2026 Terminbuchungen und Video-Konsultationen erlauben. Durch die Anmeldung bei 1450 soll die Wartezeit im Krankenhaus verkürzt werden. Video-Konsultationen sollen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit möglicherweise ansteckenden Krankheiten Vorteile bringen.
Unterstützung von Menschen mit chronischen Erkrankungen
Ab dem kommenden Jahr sollen digitale Gesundheits-Apps zur Verfügung stehen. Diese Anwendungen richten sich besonders an Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes- und Migräne-Patient*innen. Zur Zielgruppe zählen auch Menschen, die einen Herzinfarkt hatten, ihre Ernährung umstellen oder mit dem Rauchen aufhören wollen.
Datensicherheit hat höchste Priorität
Die Sicherheit der eigenen Daten hat höchste Priorität. Geplant ist, dass die Krankenkassen bestehende Apps auf medizinische Qualitätsstandards und die Einhaltung der Datenschutz-Vorgaben prüfen. Nach erfolgreicher Zertifizierung können die Apps dann von Ärzt*innen „verschrieben“ werden.
Die Abteilung Wien Digital (MA 01) betreibt bereits den Teil der österreichischen Gesundheitstelematik-Infrastruktur (GTI) und ist auf die Neuerungen sehr gut vorbereitet. Im laufenden Konzeptionsprojekt „GOPGE“ werden die aktuellen Aspekte berücksichtigt und in eine technische Architektur-Überarbeitung für die Umsetzung einer Wiener Gesundheitsplattform eingearbeitet.