Open Data Day 2022 – Datenspaziergang in Wien
Am 4. März fand anlässlich des internationalen Open Data Day jeweils am Vor- und Nachmittag ein Datenspaziergang statt.
Stadtplan-Datenspaziergang am Vormittag
Der erste Datenspaziergang fand von 10 bis 12 Uhr im 2. Bezirk statt. Die Organisation erfolgte durch Elisabeth Karaca und Corona Davit-Gsteu von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung. Schüler*innen der Offenen Neuen Mittelschule Max-Winter-Platz nahmen am Datenspaziergang teil.
Thematisch orientierte sich der Datenspaziergang am Stadtplan, welcher verschiedene Daten der Stadt enthält. Zu Beginn wurde dieser am Beispiel des Max-Winter-Parks mithilfe eines Tablets demonstriert. Zusätzlich gibt es 4 weitere Stadtpläne mit jeweils spezifischen Informationen zu den Themen Kulturgut, Umweltgut, Flächenwidmung, Daten und Nutzung ViennaGIS.
Fahrradfahren in Daten
Als Nächstes ging es zur Citybike-Station am Praterstern. Zum 1. April startet das Nachfolgesystem von „Citybike Wien“, namentlich „WienMobil Rad“, übernommen durch die Wiener Linien. An den verschiedenen Stationen können Fahrräder ausgeliehen und anschließend an jeder beliebigen Station wieder abgegeben werden. Auch diese Stationen sind im oben genannten Stadtplan ersichtlich. Die Abteilung Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten (MA 46) präsentierte die Radzählstelle am Praterstern. Durch ein Magnetfeld im Boden werden vorbeifahrende Radfahrer*innen erfasst. Die Zählwerte können über data.wien.gv.at heruntergeladen werden. Im Winter sind es in etwa 1.500 bis 1.800 Radfahrer*innen im Monat, während es im Sommer bis zu 6.000 Radfahrer*innen monatlich sind.
Daten über Bäume und Kultur im Stadtplan
Außerdem ist der Baumkataster im Stadtplan Umweltgut unter „Bäume und Grünflächen in Wien“ zu finden. Hier erhält man zu jedem beliebigen Baum Informationen über die Baumart, den Stammumfang, das Pflanzjahr et cetera.
Die letzte Station war eine ehemalige Synagoge in der Zirkusgasse 22. Der Stadtplan Kulturgut enthält unter anderem Informationen zu Synagogen, ehemaligen Wasserleitungen, archäologischen Funden sowie Burgen und Schlössern. Hierüber ist beispielsweise auch die oben genannte ehemalige Synagoge zu finden.
Datenspaziergang am Nachmittag
Am Nachmittag fand zwischen 14 und 16 Uhr ein öffentlicher Datenspaziergang statt, organisiert durch die Abteilung Wien Digital (MA 01), Gerhard Hartmann und Ivan Plieger.
Mehrere Dienststellen präsentierten die von Ihnen veröffentlichten Open Government Data. Unter anderem spielte dabei die Plattform data.gv.at mit über 37.000 Datensätzen eine große Rolle. Die Plattform wurde durch das Bundesrechenzentrum vorgestellt.
Am Datenspaziergang beteiligten sich mit Präsentationen neben dem Bundesrechenzentrum die Abteilungen Stadtvermessung (MA 41), Wiener Stadtgärten (MA 42), Wienbibliothek im Rathaus (MA 9), Wiener Gewässer (MA 49), Wiener Wasser (MA 31), Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten (MA 46), die Wiener Linien und die Parlamentsdirektion.
Daten über Bäume, Fahrpläne, für den Hochwasserschutz und Radfahrer*innen
Als Open Government Data stehen unter anderem der Baumkataster, Hundezonen, Spielplätze sowie Feuerhydranten, Monumental- und Trinkbrunnen zur Verfügung. Es können jeweils die Standorte und verschiedene weitere Informationen eingesehen werden. Wer einen Hund hat, kann zum Beispiel herausfinden, wo es Hundetränken gibt oder ob eine Hundezone eingezäunt ist und sich somit für eine geeignete Umgebung entscheiden.
Weiterhin gibt es 12 Themenradwege in Wien, mehrere Mountainbike-Strecken und andere interessante Informationen für Radfahrer*innen, welche online einsehbar sind.
Außerdem wird beispielweise der Grundwasserspiegel einer Messstelle bei der Kennedybrücke veröffentlicht. Dieser wird durch die Abteilung Wiener Gewässer erhoben, welche alle Fließgewässer in Wien in einem Gewässernetz erfasst und anhand einer ID identifizierbar macht. Dies dienst dem Hochwasserschutz.
Die Wiener Linien veröffentlichen ihre Fahrplandaten wie zum Beispiel Ankunfts- und Abfahrtszeiten. Die Daten werden wöchentlich aktualisiert, wodurch auch aktuelle Baustellen oder Ähnliches ersichtlich sind.
Historische Daten
Die Plattform „Wien Geschichte Wiki“ bietet verschiedene historische Informationen. Neben dem umfangreichen Bestand der Wienbibliothek im Rathaus werden so viele Daten beziehungsweise Informationen wie möglich online zur Verfügung gestellt. Die Betreuung erfolgt durch den Magistrat, es handelt sich jedoch um eine Mitmach-Plattform. Jede*r kann sich registrieren und mitmachen. Um die Seriosität zu gewährleisten, erfolgt vor Freischaltung eine Qualitätssicherung.
Schwierigkeiten und Nutzen der Daten
Zuletzt ging die Parlamentsdirektion auf die Schwierigkeiten zum Thema Open Government Data ein: Datenschutz und Umsetzbarkeit. Beispielsweise ist für die Veröffentlichung von Stellungnahmen zu Gesetzgebungsprozessen eine Zustimmung notwendig. Diese Zustimmung kann durch die Betroffenen jederzeit widerrufen werden, wodurch eine allzeitige Verfügbarkeit nicht gewährleistet werden kann. Unter anderem ist die technische Umsetzbarkeit zu beachten, welche die Veröffentlichung von Daten in verschiedener Weise erschweren kann.
Vor diesem Hintergrund wird weiterhin versucht, möglichst viele Daten zu veröffentlichen, um den Nutzen für Wirtschaft, Forschung, Bürger*innen und mehr zu steigern.