Nachlese zur URBIS24-Konferenz
Die Stadt Wien will ihre hohe Lebensqualität auch digital ausbauen und zur „Digitalisierungshauptstadt“ werden. Mit dem „Vienna Geospace Hub“, gefördert durch die FFG, werden innovative Anwendungen von Satelliten- und Geodaten in der Verwaltung entwickelt – besonders mit Blick auf die Klimaanpassung. Der Vienna Geospace Hub vernetzt Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft, fördert den Wissensaustausch und bietet einen Experimentierraum für Weltraumdaten. So werden innovative Lösungen entwickelt, die Wien auf dem Weg zur klimaresilienten Digitalisierungshauptstadt unterstützen.
Um das Innovationslabor einem breiten Publikum vorzustellen, war Klemens Himpele, CIO der Stadt Wien zu Gast bei der URBIS24-Konferenz der European Space Agency in Frascati, Italien. Vom 16. – 18. September 2024 kamen zahlreiche Expert*innen für Erdbeobachtungsdaten sowie Vertreter*innen von Städten und internationalen Organisationen zusammen, um über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Satellitendaten für urbane Anwendungen zu diskutieren.
Ein zentraler Punkt der Konferenz war die hochkarätig besetzte Panel-Diskussion, an der Karen Seto von der Yale University und Mitglied des IPCC, Petya Pishmisheva vom Climate Alliance sowie Iacopo Testi vom MIT, Thomas Kemper von der Europäischen Kommission und Klemens Himpele, CIO der Stadt Wien teilnahmen. Das Thema: Wie können Anbieter*innen von Erdbeobachtungsdaten den Zugang für städtische Nutzer*innen vereinfachen und gleichzeitig auf deren spezifische Bedürfnisse eingehen?
Klemens Himpele brachte die Problematik auf den Punkt: „You are looking for use cases for your data, and we are looking for solutions to our problems“. Diese Aussage verdeutlichte die bisher ungenügende Kommunikation zwischen Datenanbieter*innen und städtischen Anwender*innen. Oftmals entstehen Dienstleistungen aus der Perspektive der Datenanbieter oder Forschenden, ohne dass die tatsächlichen Bedarfe der Nutzer*innen bereits in der Entwicklung zu berücksichtigen. Eine Co-Entwicklung, bei der Produkte gemeinsam und maßgeschneidert entstehen, wurde als essenziell hervorgehoben.
An dieser Stelle kommt der Vienna Geospace Hub ins Spiel, das erste städtische Innovationslabor für Satellitendaten in Europa. Hier werden Synergien zwischen Forschung, Verwaltung und Wirtschaft in Österreich kreiert. Das Innovationslabor initiiert Kooperationsprojekte zwischen Anwender*innen und Dienstleister*innen und unterstützt gezielt die Entwicklung praxisnaher Lösungen.
Für die Stadt Wien war die URBIS24-Konferenz ein wichtiger Meilenstein, um die Rolle von Erdbeobachtungsdaten in der städtischen Planung und Klimaanpassung weiter voranzutreiben. Der Vienna Geospace Hub zeigt, wie innovative Ansätze auf lokaler Ebene zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können.
Das Innovationslabor Vienna Geospace Hub wird von der FFG gefördert im Rahmen der Ausschreibung „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt“ ist Teil des FTI-Schwerpunkts „Klimaneutrale Stadt“ des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität Innovation und Technologie (BMK). Die Abwicklung erfolgt im Auftrag des BMK durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (AWS).