Zukunftsorientierte API-Strategie
Die Stadt Wien setzt auf eine zukunftsorientierte API-Strategie. Im Rahmen des umfassenden Technologie-Erneuerungsprogramms der Stadt Wien wird der Stellenwert von Application Programming Interfaces (APIs) bei der Applikationsentwicklung und der Bereitstellung von Services erhöht.
APIs sind Schnittstellen, die es ermöglichen, dass verschiedene Software-Anwendungen miteinander kommunizieren. Sie sind das Rückgrat moderner digitaler Services und sorgen für einen effizienten und reibungslosen Austausch von Daten und Funktionen zwischen verschiedenen Systemen.
Herausforderungen
Um Anwendungen und Daten über Schnittstellen zu verbinden, wird bei Wien Digital (MA 01) derzeit der Enterprise Service Bus (ESB) eingesetzt. Die Integrationsanforderungen hinsichtlich Security, Skalierbarkeit, Compliance und SelfService sind jedoch gestiegen, unter anderem auch aufgrund des Netz- und Informationssystem-Sicherheitsgesetzes (NISG). Viele neue Software-Anwendungen werden zudem speziell für den Datenaustausch mit anderen Systemen konzipiert und verfügen über moderne APIs, um nahtlos miteinander gekoppelt zu werden.
Umfassendes API-Management
API-Management bezieht sich auf den Prozess des Erstellens, Veröffentlichens und Verwaltens von API-Verbindungen und bietet eine skalierbare, einheitliche Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, ihre API-Konfigurationen zu teilen und gleichzeitig den Zugriff zu kontrollieren, Nutzungsstatistiken zu sammeln und zu analysieren sowie zugehörige Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen.
Damit APIs intern und extern effizient genutzt werden können, müssen sie zentral verwaltet und betrieben werden. Daher etabliert Wien Digital ein umfassendes API-Management-System, das die notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen berücksichtigt.
Das API-Management-System umfasst auch ein API-Entwicklungsportal für interne und externe Entwickler*innen, um die Bereitstellung von städtischen Dienstleistungen mittels APIs zu erleichtern. Ein wichtiger Schritt hierbei ist die Etablierung eines API-Gateways, das insbesondere moderne Web-Applikationen unterstützt und die Nutzung von APIs zentral steuert. Ein API-Gateway ist ein API-Managementtool, das zwischen den Backend-Services und Clients eingesetzt wird. Es dient der Bereitstellung von Services für die Anwender*innen, dem Weiterleiten von Anfragen, der API-Überwachung und der API-Sicherheit.
Hybrider Ansatz für maximale Flexibilität
Services sollen über APIs intern und extern sicher, effizient und skalierbar zur Verfügung gestellt werden. Deshalb verfolgt Wien Digital einen hybriden Ansatz, der die Stärken von API-Management und dem bestehenden Enterprise Service Bus (ESB) kombiniert, um maximale Flexibilität zu erreichen. Dadurch können sowohl agile, Mikroservice-basierte Architekturen als auch komplexe Integrationen und Legacy-Systeme optimal unterstützt werden. Bei Legacy-Systemen handelt es sich um veraltete Softwares und/oder Hardwares, die noch von Anwender*innen genutzt werden. Solche Systeme erfüllen noch den Zweck, für den sie ursprünglich entwickelt wurden, lassen aber kein Wachstum zu.
Benedikt Schraik, Chief Technology Officer (CTO) der Stadt Wien und Auftraggeber des Technologie-Erneuerungsprogramms:
Mit dem geplanten API-Management bereiten wir uns als IT der Stadt Wien auf den nächsten großen Schritt in der digitalen Verwaltung vor – wir schaffen die technische Grundlage für die Integration der Verwaltungsprozesse der Stadt Wien in Online-Prozesse der Wiener Wirtschaft und Bürger*innen.