Digitale Grundsätze
Die digitalen Grundsätze umfassen 12 „Wiener Prinzipien“ – denn Veränderung erfordert prinzipiengeleitetes Handeln. Diese Prinzipien dienen als Orientierung und stellen sicher, dass Wien auch im Rahmen der Digitalisierung Wien bleibt – mit all seinen Vorzügen. Die Digitalisierung soll im Rahmen dieser 12 Prinzipien als Chance für eine Solidargemeinschaft, wie sie in Wien verankert ist, genutzt werden. Die immanenten Risiken dieses digitalen Veränderungsprozesses, vor allem durch die Macht des Internets und des rasant ansteigenden Datenvolumens, gilt es besonders ernst zu nehmen und zu diskutieren.
Die 12 Grundsätze oder „Wiener Prinzipien“ sind:
Altersgerechtigkeit, Barrierefreiheit und Digitale Gleichheit
Digitale Veränderungsprozesse sind eine große Herausforderung für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und die gesamte Bevölkerung. Die Stadt Wien stellt sicher, dass dabei niemand zurückgelassen wird und dass alle Services für alle Menschen der Stadt zugänglich bleiben – unabhängig von Bildung, Herkunft und Einkommen. Das Inklusionsprinzip und die Schaffung von Chancengleichheit ist daher ein zentrales Anliegen bei der Entwicklung und Bereitstellung von Informationsdiensten der Stadt. Hervorzuheben dabei ist die besondere Berücksichtigung von Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung bei allen digitalen Angeboten der Stadt.
Bürger*innenorientierung
Verwaltung ist eine Dienstleistung für die BürgerInnen. Die Stadt Wien orientiert sich bei der Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen weitgehend an den Blickwinkeln und Lebenslagen der Bürger*innen. Für deren Anliegen ist sie sieben Tage die Woche 24 Stunden am Tag online verfügbar.
Eigenständigkeit
Die möglichst selbstständige Entwicklung von Informationsdiensten der Stadt stellt – sofern nach technischer und organisatorischer Maßgabe zweckmäßig – eine hohe Individualisierung und Serviceorientierung für Wirtschaft, BürgerInnen und MitarbeiterInnen sicher.
Flexibilität und Lernen
Um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern, bedarf es einer lernenden Organisation, die ein hohes Maß an Beweglichkeit, Flexibilität, Fehlerkultur und Veränderungsbereitschaft vorweist. Das bedeutet auch den Einsatz neuer Management-Methoden, die die Innovationskultur in der Stadt Wien unterstützen, die Veränderung von Prozessen sowie den Einsatz innovativer Technologien des digitalen Zeitalters.
Gendergerechtigkeit
Digitale Angebote der Stadt Wien werden unter Berücksichtigung geschlechterneutraler bzw. –spezifischer Bedürfnisse entwickelt und bereitgestellt. Zudem wird ein besonderer Fokus auf Frauen und Mädchen in digitalen Berufen wie auch generell in den digitalisierten Lebenswelten gelegt.
Die Gendergerechtigkeit in diesem wesentlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereich herzustellen, ist eine bedeutsame Handlungsanleitung für die Stadt Wien. Die Stadt Wien fördert proaktiv Frauen in der IT bzw. Frauen in der Digitalisierung, um geschlechtergerechte Teilhabe am Digitalisierungsprozess zu erreichen. Junge Frauen sollen für technische Berufe begeistert werden. Die Stadt Wien will das Bewusstsein für dieses Thema steigern und positive Zeichen setzen.
Innovation
In Zeiten von extrem dynamischen Veränderungen, die von neuen Ideen und Multidisziplinarität geprägt sind, haben Informations- und Kommunikationstechnologien eine noch stärkere strategische Bedeutung und müssen immer mitgedacht werden. Die Stadt Wien stellt sich dieser Herausforderung, indem sie nicht nur einen zusätzlichen Rahmen für innovative Projekte schafft, sondern auch Innovationskultur im eigenen Haus aktiv unterstützt.
Konsolidierung
Die Stadtverwaltung Wien und ihre Unternehmen werden in einer an den BürgerInnen orientierten Sicht gesamthaft wahrgenommen. Eine koordinierte und konsolidierte Vorgangsweise ist Grundvoraussetzung für eine effiziente und effektive Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien der Stadt Wien.
Nachhaltigkeit
Die Stadt Wien bekennt sich zu einer nachhaltigen digitalen Zukunft. Die Digitalisierung soll als Hebel für eine verstärkte Ökologisierung dienen. Dies betrifft etwa Informationsangebote die ökologisches Handeln erleichtern, eine nachhaltige Beschaffung, den umweltschonenden Umgang mit Rohstoffen, den ressourcenschonenden Betrieb von IKT-Systemen oder einen vernünftigen Umgang mit Sharing-Angeboten.
Offenheit, Transparenz und Partizipation
Die Stadt Wien entwickelt sich noch stärker als bisher von einem geschlossenen Bürokratie-Modell zu einer offenen und partizipativen Stadt. Transparenz und Offenheit leiten das Verwaltungsdenken und Handeln. So wird der freie Zugang der Bevölkerung zu Informationen, Zahlen und Daten der Verwaltung als wichtiges Grundprinzip verstanden. Zudem muss sich Transparenz auch im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wiederspiegeln. Daher bekennt sich die Stadt Wien grundsätzlich zur Offenlegung von verwendeten Algorithmen bei Informationsdiensten der Stadt.
Die aktive Einbindung der BürgerInnen mit intelligenten IKT-Plattformen wird zum Standard in der Stadt Wien und lässt kreative und innovative Lösungen partnerschaftlich entstehen.
Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Die IKT-Branche hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für die Stadt Wien entwickelt. Diesen Standort gemeinsam weiter auszubauen, ist eine wichtige Aufgabe aller Beteiligten.
Unabhängigkeit
Der möglichst selbstständige Betrieb von Informationsdiensten der Stadt soll – sofern nach technischer und organisatorischer Maßgabe zweckmäßig – für einen hohen Grad an Unabhängigkeit, Individualität und Flexibilität sorgen.
Vertrauen und Sicherheit
Das Vertrauen der BürgerInnen in die von der Stadt Wien verarbeiteten Daten und Informationen ist entscheidend für das gesamte Handeln der Stadt Wien im Zeitalter der Digitalisierung und ist die Basis einer modernen Stadt. Die Sicherheit von Infrastruktur, Daten und Kommunikation hat oberste Priorität und ist in allen Prozessen zu berücksichtigen.