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Die Strategie

Digitale Agenda 2030: Wiens Strategie für den Umgang mit Digitalisierung

Die Digitale Agenda ist der Leitfaden für Wiens Weg zur Digitalisierungshauptstadt. Die Stadt schafft damit den Rahmen, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und ihre Herausforderungen zu meistern.

Digitale Agenda 2030 der Stadt Wien

Digitale Agenda 2030

Wie nutzen wir die digitalen Fortschritte in Wien? Wie machen wir sie allen zugänglich? Wie umgehen mit Künstlicher Intelligenz? Die Digitale Agenda 2030 beantwortet diese Fragen. Sie setzt den Fokus auf die Verbindung von Lebensqualität und den wachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung. Sie beinhaltet konkrete Maßnahmen, um gezielte Verbesserungen im Alltag zu schaffen und technologische Entwicklungen unter Berücksichtigung einer sozialen Verantwortung voranzutreiben.

Die Agenda fungiert somit als wesentliche Stütze im Erreichen der Ziele der Smart Klima City Rahmenstrategie und ist der Leitfaden auf Wiens Weg zur Digitalisierungshauptstadt.

Digitale Agenda 2030

Die Vision: Smart City

Den Rahmen für die Wiener Digitalisierungsstrategie bilden die Smart City Ziele. Denn Wien hat einen klaren Plan: Durch soziale und technische Innovation werden Ressourcen nachhaltig genutzt und die Lebensqualität für die Menschen immer weiter verbessert. Im Rahmen der Smart City Strategie entwickelt sich Wien jeden Tag weiter – Digitalisierung trägt einen wichtigen Teil dazu bei.

smartcity.wien.gv.at

Smart City Rahmenstrategie 2019-2050 (PDF)

Digitale Agenda Wien - die Strategie für Digitalisierung in Wien

Digitale Grundsätze

Die digitalen Grundsätze umfassen 12 „Wiener Prinzipien“ – denn Veränderung erfordert prinzipiengeleitetes Handeln. Diese Prinzipien dienen als Orientierung und stellen sicher, dass Wien auch im Rahmen der Digitalisierung Wien bleibt – mit all seinen Vorzügen. Die Digitalisierung soll im Rahmen dieser 12 Prinzipien als Chance für eine Solidargemeinschaft, wie sie in Wien verankert ist, genutzt werden. Die immanenten Risiken dieses digitalen Veränderungsprozesses, vor allem durch die Macht des Internets und des rasant ansteigenden Datenvolumens, gilt es besonders ernst zu nehmen und zu diskutieren.

Die 12 Grundsätze oder „Wiener Prinzipien“ sind:

Altersgerechtigkeit, Barrierefreiheit und Digitale Gleichheit

Digitale Veränderungsprozesse sind eine große Herausforderung für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und die gesamte Bevölkerung. Die Stadt Wien stellt sicher, dass dabei niemand zurückgelassen wird und dass alle Services für alle Menschen der Stadt zugänglich bleiben – unabhängig von Bildung, Herkunft und Einkommen. Das Inklusionsprinzip und die Schaffung von Chancengleichheit ist daher ein zentrales Anliegen bei der Entwicklung und Bereitstellung von Informationsdiensten der Stadt. Hervorzuheben dabei ist die besondere Berücksichtigung von Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung bei allen digitalen Angeboten der Stadt.

Bürger*innenorientierung

Verwaltung ist eine Dienstleistung für die BürgerInnen. Die Stadt Wien orientiert sich bei der Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen weitgehend an den Blickwinkeln und Lebenslagen der Bürger*innen. Für deren Anliegen ist sie sieben Tage die Woche 24 Stunden am Tag online verfügbar.

Eigenständigkeit

Die möglichst selbstständige Entwicklung von Informationsdiensten der Stadt stellt – sofern nach technischer und organisatorischer Maßgabe zweckmäßig – eine hohe Individualisierung und Serviceorientierung für Wirtschaft, BürgerInnen und MitarbeiterInnen sicher.

Flexibilität und Lernen

Um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern, bedarf es einer lernenden Organisation, die ein hohes Maß an Beweglichkeit, Flexibilität, Fehlerkultur und Veränderungsbereitschaft vorweist. Das bedeutet auch den Einsatz neuer Management-Methoden, die die Innovationskultur in der Stadt Wien unterstützen, die Veränderung von Prozessen sowie den Einsatz innovativer Technologien des digitalen Zeitalters.

Gendergerechtigkeit

Digitale Angebote der Stadt Wien werden unter Berücksichtigung geschlechterneutraler bzw. –spezifischer Bedürfnisse entwickelt und bereitgestellt. Zudem wird ein besonderer Fokus auf Frauen und Mädchen in digitalen Berufen wie auch generell in den digitalisierten Lebenswelten gelegt.

Die Gendergerechtigkeit in diesem wesentlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereich herzustellen, ist eine bedeutsame Handlungsanleitung für die Stadt Wien. Die Stadt Wien fördert proaktiv Frauen in der IT bzw. Frauen in der Digitalisierung, um geschlechtergerechte Teilhabe am Digitalisierungsprozess zu erreichen. Junge Frauen sollen für technische Berufe begeistert werden. Die Stadt Wien will das Bewusstsein für dieses Thema steigern und positive Zeichen setzen.

Innovation

In Zeiten von extrem dynamischen Veränderungen, die von neuen Ideen und Multidisziplinarität geprägt sind, haben Informations- und Kommunikationstechnologien eine noch stärkere strategische Bedeutung und müssen immer mitgedacht werden. Die Stadt Wien stellt sich dieser Herausforderung, indem sie nicht nur einen zusätzlichen Rahmen für innovative Projekte schafft, sondern auch Innovationskultur im eigenen Haus aktiv unterstützt.

Konsolidierung

Die Stadtverwaltung Wien und ihre Unternehmen werden in einer an den BürgerInnen orientierten Sicht gesamthaft wahrgenommen. Eine koordinierte und konsolidierte Vorgangsweise ist Grundvoraussetzung für eine effiziente und effektive Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien der Stadt Wien.

Nachhaltigkeit

Die Stadt Wien bekennt sich zu einer nachhaltigen digitalen Zukunft. Die Digitalisierung soll als Hebel für eine verstärkte Ökologisierung dienen. Dies betrifft etwa Informationsangebote die ökologisches Handeln erleichtern, eine nachhaltige Beschaffung, den umweltschonenden Umgang mit Rohstoffen, den ressourcenschonenden Betrieb von IKT-Systemen oder einen vernünftigen Umgang mit Sharing-Angeboten.

Offenheit, Transparenz und Partizipation

Die Stadt Wien entwickelt sich noch stärker als bisher von einem geschlossenen Bürokratie-Modell zu einer offenen und partizipativen Stadt. Transparenz und Offenheit leiten das Verwaltungsdenken und Handeln. So wird der freie Zugang der Bevölkerung zu Informationen, Zahlen und Daten der Verwaltung als wichtiges Grundprinzip verstanden. Zudem muss sich Transparenz auch im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wiederspiegeln. Daher bekennt sich die Stadt Wien grundsätzlich zur Offenlegung von verwendeten Algorithmen bei Informationsdiensten der Stadt.

Die aktive Einbindung der BürgerInnen mit intelligenten IKT-Plattformen wird zum Standard in der Stadt Wien und lässt kreative und innovative Lösungen partnerschaftlich entstehen.

Stärkung des Wirtschaftsstandorts

Die IKT-Branche hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für die Stadt Wien entwickelt. Diesen Standort gemeinsam weiter auszubauen, ist eine wichtige Aufgabe aller Beteiligten.

Unabhängigkeit

Der möglichst selbstständige Betrieb von Informationsdiensten der Stadt soll – sofern nach technischer und organisatorischer Maßgabe zweckmäßig – für einen hohen Grad an Unabhängigkeit, Individualität und Flexibilität sorgen.

Vertrauen und Sicherheit

Das Vertrauen der BürgerInnen in die von der Stadt Wien verarbeiteten Daten und Informationen ist entscheidend für das gesamte Handeln der Stadt Wien im Zeitalter der Digitalisierung und ist die Basis einer modernen Stadt. Die Sicherheit von Infrastruktur, Daten und Kommunikation hat oberste Priorität und ist in allen Prozessen zu berücksichtigen.

Teilstrategien

Die Teilstrategien formulieren die Digitale Agenda 2030 der Stadt Wien weiter aus und tragen zur Umsetzung der Ziele der Digitalen Agenda bei.

Data Excellence (DX)

Daten stellen den stabilen und langlebigen Kern des Informationsmanagements in der Stadt Wien dar, der Digitale IQ der Stadt wird durch die Daten erhöht. Verlässliche Daten bilden das Fundament für Information und Wissen und sind für eine smarte, intelligente und digitale Stadt ein zentraler Wert und Produktionsfaktor. Voraussetzung dafür ist eine definierte Data Excellence-Strategie – eine Datenstrategie, die alle erforderlichen Maßnahmen umfasst, um den Wert der Daten nachhaltig zu maximieren, mit der Vision, dass die Stadt Wien eine exzellente Datenhauptstadt wird:

  • Wir machen Daten – so offen und so geschützt wie möglich – qualitätsvoll und einfach zugänglich.
  • Dadurch schaffen wir einen hohen Nutzen für die Bevölkerung, Wirtschaft & Wissenschaft und leisten einen Beitrag zu einer effizienten Aufgabenerledigung.

Wesentlich ist das Leitprinzip „Open by Default“ für den Zugang zu öffentlichen Daten der Stadt Wien: Die Stadtverwaltung stellt als öffentlich klassifizierte Daten, Dokumente und Dienste maschinenlesbar, frei und kostenlos und zur Verfügung. Die Data Excellence-Strategie basiert auf 3 Säulen:

Data Governance

Data Governance bildet die Grundlage für ein unternehmensweit abgestimmtes Datenmanagement durch Regeln, Organisation und Prozesse – vor allem aber durch die beteiligten Menschen – sowohl auf der fachlichen, als auch auf der technischen Ebene.

Datenqualitätsmanagement

Datenqualitätsmanagement bezeichnet alle qualitätsorientierten organisatorischen, methodischen, konzeptionellen und technischen Maßnahmen, um Daten im Sinne eines Vermögenswertes zu steuern und zu verwalten.

Enterprise Data Management

Die Stadt Wien verfügt über ein modernes und umfassendes Enterprise Data Management, um ihre Datenschätze innovativ zu nutzen.

Künstliche Intelligenz (KI)

Als eine der wichtigsten Treiber der Digitalisierung hat künstliche Intelligenz auf die Stadt Wien in zahlreichen Bereichen spürbaren Einfluss – etwa auf den öffentlichen Verkehr, Gesundheit und Bildung. Daher werden Anwendungen pilotiert und etabliert, die den Menschen Effektivität bringen und das tägliche Leben erleichtern (wie beispielsweise der WienBot). Die Stadt Wien achtet darauf, künstliche Intelligenz stets unter Berücksichtigung von ethischen und moralischen Grundsätzen sowie höchstmöglicher Sicherheit und Wirtschaftlichkeit einzusetzen.

KI-Strategie

Die KI-Strategie der Stadt Wien legt die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz fest.


Grundsätze zum Einsatz von generativer KI

Generative Künstliche Intelligenz (KI), wie ChatGPT, ist seit Monaten in aller Munde. Der Magistrat der Stadt Wien hat sich schon früh mit diesem und anderen KI-Themen auseinandergesetzt. Dabei werden im Sinne des Digitalen Humanismus neue Technologien auf Basis der Grundsätze eines wertebasierten und verantwortungsvollen Verwaltungshandelns eingesetzt. Mit dem „Kompass für den dienstlichen Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz (KI)“ wurden wesentliche Prämissen für den dienstlichen Gebrauch formuliert.


AI – Expert*innen-Pool

Um die breite interne Befassung mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ zu erweitern, erfolgte im Mai 2024 die Etablierung eines externen Expert*innenpools.

Derzeit gehören diesem Pool sechs Frauen und vier Männer aus unterschiedlichen Disziplinen an, welche der Stadtverwaltung zu unterschiedlichen Themenstellungen im Bereich KI beratend zur Seite stehen werden.

Cloud-Services

Die Stadt Wien verfolgt eine Cloud-Strategie, die sie auf dem Weg zur Digitalisierungshauptstadt unterstützt, die aber auch die Resilienz und Interoperabilität der eingesetzten IKT-Infrastrukturen gewährleistet und dabei gleichzeitig die Anbieterunabhängigkeit im Fokus hat. Dies wird durch die Einhaltung einer Vielfalt von Compliance-Anforderungen erreicht, die sicherstellen, dass die Spezifika der Stadt Wien in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Ziel der Cloud-Strategie ist auch, den eigenen internen IKT-Dienstleister, Wien Digital, zum Know-how-Träger für Cloud-Services zu machen. Durch die Teilnahme an horizontalen und vertikalen Kooperationen auf nationaler und EU-Ebene wird sich die Stadt Wien bei der Etablierung neuer Standards beteiligen und ihre Verhandlungsposition am Markt stärken.

Digital Health

Mit Digital Health oder eHealth will die Stadt Wien innovative Technologien im Gesundheits- und Sozialbereich nutzen, um damit die Etablierung einer Smart-Health-Initiative voranzutreiben. Ziel ist es, neue Technologien zu nutzen, um das Gesundheits- und Pflegesystem der Stadt sukzessive zu verbessern. Dazu zählen etwa mobile Lösungen zur Förderung der Gesundheitsprävention oder der Ausbau telemedizinischer Dienste und vermehrt digitale Unterstützung für ältere Menschen (Beispielprojekt: WAALTeR). Hohes Augenmerk wird dabei auch auf das Thema Datenschutz und Sicherheit gelegt. Die Wiener eHealth Strategie wird mit Partnerorganisationen im Wiener eHealth Strategie-Board erarbeitet.

Digitale Bildungsstrategie

Die Strategie „Digitale Bildung 2030 in Wien“ hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche fit für die digitale Welt zu machen. Dazu zählen die Vermittlung digitaler Kompetenzen, Grundregeln im Umgang mit digitalen Tools sowie Rahmenbedingungen betreffend Infrastruktur und Daten. Die Schule ist ein wichtiger Ort der Vermittlung dieser Kompetenzen.

Die „Digitale Bildungsstrategie“ ist die Ausgangsbasis für die stetige Weiterentwicklung der digitalen Bildung in den Wiener Pflichtschulen. Sie orientiert sich an den Grundsätzen und Leitlinien der Digitalen Agenda Wien 2025 und wurde partizipativ von SchülerInnen, PädgogInnen, SchulleiterInnen und BildungsexpertInnen gemeinsam mit Stadtverwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft erstellt.

Von der Strategie zur Umsetzung: Projekte

Ein wichtiger Part im Rahmen der Digitalen Agenda und der Digitalisierungsstrategie der Stadt Wien sind die Partizipation und gemeinsame Entwicklung digitaler Projekte mit den WienerInnen. Die bereits zahlreichen Projekte gliedern sich nach 7 Handlungsfeldern, in denen Digitalisierung vorangetrieben wird:

In den Projekten finden sich zudem Aspekte der Digitalen Agenda 2030 sowie der Teilstrategien wieder.