Zukunftsthema OpenX
OpenX ist der Überbegriff von OpenData, OpenStandards und OpenSource. In diesen Bereichen hat die Stadt Wien bereits langjährige Erfahrung und pflegt nationale und internationale Kooperationen.
Seit 2011 stellt die Stadt Wien Daten für die Öffentlichkeit zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung und seit 2012 werden die Metadaten auf der österreichweiten Plattform https://www.data.gv.at/ publiziert. Die Wiener Datensätze sind unter https://data.wien.gv.at aufrufbar.
Strategie
Die Data Excellence Strategie 1.0 „Open by Default“ wurde 2023 zur Data Excellence Strategie 2.0 „Open by Design“ weiterentwickelt und nun zur „Sovereignity by Design“:
- Offenheit statt Geschlossenheit
- Kollaboration statt Auftragsketten
- Vertrauenswürdigkeit statt Unsicherheit
- Selbstbestimmung statt strategischer Abhängigkeiten
Digitale Souveränität
Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT definierte 2017 diesen Begriff als „Summe aller Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen und Institutionen, ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können.“
Rahmenbedingungen
- Digitalisierung und die „data driven economy“ bestimmen unseren künftigen Wohlstand, verändern Wertschöpfungsketten und die Spielregeln der Märkte.
- Digitalisierung ist getrieben durch Daten, Vernetzung und Algorithmen, ermöglicht durch Maschinen-Power und Orchestratoren (meistens digitale Plattformen).
- Globaler, de facto nach den Regeln der „big player“ agierender Wirtschaftsraum.
In der digitalen, international vernetzten Welt waren bisher nur wenige, sehr große, global agierende Unternehmen erfolgreich. Diese wenigen Unternehmen speichern heute auch den größten Teil der weltweiten Daten, den Rohstoff für digitale Geschäftsmodelle und das Training künstlicher Intelligenzen.
Informationstechnologie ist nicht mehr nur Werkzeug zur Optimierung und Automatisierung, sondern Basis für die Umsetzung von politischen und wirtschaftlichen Strategien.
Europa spielt jedoch in der digitalen Welt eine untergeordnete Rolle. Keines der neu entstandenen, globalen Internet-Unternehmen kommt aus Europa. Die Abhängigkeit vor allem von US- amerikanischen IT-Anbietern und Chinesischer Produktion hat sich zunehmend vergrößert. Was bisher ein verkraftbarer Wettbewerbsnachteil war, wird mit zunehmender strategischer Bedeutung der Digitalisierung zu einer erheblichen Bedrohung für die Selbstbestimmung von Bürger*innen, Staat und Wirtschaft.
Die aktuelle Herausforderung für Europa und Österreich besteht darin, die Handlungsfähigkeit von Bürger*innen, Staaten und Unternehmen zu erhalten und den Handlungsspielraum zu erweitern.
Ziele der Stadt Wien
- Handlungsfähigkeit und Kontrolle über Daten und Systeme behalten
- Handlungsspielraum erweitern
- Herstellerabhängigkeit entgegenwirken
- Beitrag zum digitalen Ökosystem
- Verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern
Es wurde eine Projektgruppe Digitale Souveränität (BLSG) eingerichtet, die bis Anfang 2025 weitere Schritte zur Digitalen Souveränität setzt:
- Konkretisierung der „Digitalen Souveränität“ aus der E-Government-Strategie
- Einigung auf eine gemeinsame Sichtweise zum Begriff „Digitale Souveränität“ in der öffentlichen Verwaltung
- Herausarbeiten inhaltlicher Überschneidungen des Projektthemas Digitale Souveränität mit den Richtlinien für Netz und Informationssysteme (NIS2) und über die Resilienz kritischer Einrichtungen (RKE)
- Aufsetzen auf den Ergebnissen des Digitalen Aktionsplans „Digitale Souveränität“, insbesondere praktische Anwendung des Souveränitätskompasses