Stadt Wien legt Grundstein für Mobilität der Zukunft

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Forschungsprojekt: Intelligentes Verkehrssystem für Ringstraße bringt mehr Verkehrssicherheit und weniger Emissionen durch Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur.

Neben dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, Rad- und Fußwegen sowie der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, zählt die Errichtung von vernetzten, intelligenten Verkehrssystemen zu den wichtigsten Bausteinen für die Mobilität der Zukunft. Diese sogenannten Cooperative-Transport-Systems (C-ITS) ermöglichen die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen (PKW, LKW, Straßenbahn etc.) untereinander sowie mit der Straßeninfrastruktur in der Umgebung.

Die Stadt Wien will hier mit der zuständigen Abteilung Wien Leuchtet (MA 33) und 42 weiteren europäischen Städten eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Wiener Gemeinderat soll in seiner nächsten Sitzung über die Freigabe der benötigten Mittel von einer Million Euro entscheiden. In Phase 1 soll im Rahmen eines Forschungsprojekts bis Mitte 2022 ein intelligentes, vernetztes Verkehrssystem entlang der Ringstraße errichtet werden.

„Ampeln, die für eine Straßenbahn automatisch auf Grün schalten, Autos die miteinander kommunizieren und damit schwere Unfälle vermeiden oder Baustellenwarnungen, die herannahende Fahrzeuge über Gefahrenstellen informieren. All das ermöglichen vernetzte und intelligente Verkehrssysteme, die wir nun erstmals in Wien im Rahmen eines Forschungsprojekts testen. Mit deren Ausbau legen wir einen Grundstein für die Mobilität der Zukunft und nehmen eine europäische Vorreiterrolle ein“, so Mobilitäts- und Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima.

Mehr Verkehrssicherheit, weniger Emissionen und Staus

Die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen erhöht die Verkehrssicherheit und verhindert Kollisionen, da jedes Fahrzeug genau „weiß“, wo es sich selbst und wo sich andere Fahrzeuge in der Umgebung befinden und den Fahrer warnt. Durch die Kommunikation mit der Infrastruktur erhöht sich auch der Verkehrsfluss – die herannahende Straßenbahn, die automatisch grünes Licht von der Ampel erhält ist das beste Beispiel dafür.

Road-Side-Units sind Funkmodule, ähnlich wie ein WLAN-Router. Sie ermöglichen die Datenkommunikation zwischen Infrastruktur und Fahrzeug. Copyright: Stadt Wien

Vernetztes Verkehrssystem für Ringstraße

Bis Ende 2021 errichtet Wien Leuchtet (MA 33) nun das erste intelligente und vernetzte Verkehrssystem an der Wiener Ringstraße als Pilotprojekt.

Die Datenkommunikation zwischen Infrastruktur und Fahrzeug wird durch sogenannte Road-Side-Units ermöglicht, sie bilden die Basis für ein vernetztes und intelligentes Verkehrssystem. Road-Side-Units sind Funkmodule ähnlich eines WLAN-Routers, den man von zu Hause kennt. In Phase 1 werden die ersten 20 Stück an Ampelanlagen entlang der Wiener Ringstraße montiert. Sie ermöglichen die rasche und genaue Übermittlung relevanter Informationen an die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer direkt auf die Infotainment-Displays in den Fahrzeugen, in Zukunft dann auch auf den Smartphones.

Die ersten Fahrzeuge, die diese Informationen direkt aufnehmen können, sind bereits auf Österreichs Straßen unterwegs. Die Verbreitung solcher Fahrzeuge wird in den kommenden Jahren stark ansteigen. Für höchste Datensicherheit sorgen aufwändige Verschlüsselungen. In der zweiten Phase ist die Ausrollung von weiteren 55 Road-Side-Units an den Ampelanlagen entlang des Donaukanals, der Prinz-Eugen-Straße sowie am Landstraßer Gürtel voraussichtlich bis Ende 2023 vorgesehen.